
So schmeckt Bayern
29. Juli 2025
Sternenkrieger- und Fantasy-Treffen im Bayern-Park für den guten Zweck
6. August 2025
So schmeckt Bayern
29. Juli 2025
Sternenkrieger- und Fantasy-Treffen im Bayern-Park für den guten Zweck
6. August 2025"Man sollte sich selbst nicht zu wichtig nehmen"
E
r ist das Gesicht der "Brettl-Spitzen", liebt Mehlspeisen, pointierte Satire und das echte, gelebte Wirtshausleben. Ein Gespräch über Bühnenmagie, Kochleidenschaft, das Wesen bayerischer Musik - und warum Erfolg nicht planbar ist.

© BR
Erinnern Sie sich noch an Ihren allerersten Auftritt auf der Bühne - was ist Ihnen besonders im Gedächtnis geblieben?
Natürlich erinnere ich mich. Als ich damals nach München kam, wollte ich die Tradition der Wirtshauskultur und des Volkssängertums in Bayern wiederbeleben - und stellte fest: Da war fast nichts mehr übrig. Ich habe dann im Wirtshaus zum Isartal eine kleine Bühne gegründet und eigne Produktionen auf die Beine gestellt. Der erste Auftritt war ein Sprung ins kalte Wasser - und ein voller Erfolg.
Humor ist Ihr Markenzeichen - aber was bringt Sie denn zum Lachen?
Gute Politsatire. Ich liebe es, wenn jemand ein Thema auf den Punkt bringt und dabei auch den intellektuellen Hintergrund ausleuchtet. Der Humor, der heute oft auf Social Media kursiert, bewegt sich für meinen Geschmack oft auf "Untergeschoss-Niveau" - viel Oberfläche, wenig Substanz.
Musik, Kabarett, Fernsehen - Was macht Jürgen Kirner, wenn er mal nicht öffentlich unterhält?
Ich koche leidenschaftlich gern - und backe auch. Meine große Liebe gehört der Hausmannskost: Dampfnudeln, Rohrnudeln, verschiedene Schmarren. Auch mediterran koche ich gern. Und ich liebe es, Gäste zu bewirten. Mein Mann macht dann die Cocktails und übernimmt das Spülen - eine perfekte Aufgabenteilung.
Was war Ihre ursprüngliche Vision bei der Gründung der "Brettl-Spitzen" - und was waren dabei Ihre persönlichen Highlights?
Mit den "Brettl-Spitzen" im Bayerischen Fernsehen wollte ich der Volkssängerszene eine neue Bühne geben - mit Respekt vor der Tradition, aber auch mit Mut zu Neuem. Dass sich das Format so schnell zum Kult entwickelt hat, war ein schöner Erfolg.
Was macht für Sie "gute Bayerische Musik" aus - jenseits von Klischees?
Echtheit. Authentizität. Es darf mal ein Ton daneben sein - das macht`s menschlich.
Erfolg ist das Titelthema unserer aktuellen Ausgabe - was bedeutet Ihnen persönlich Erfolg?
Man sollte sich selbst nicht zu wichtig nehmen. Aber ja, mit den "Brettl-Spitzen" ist uns etwas gelungen: Eine Form der Unterhaltung zu etablieren, die die Leute anspricht und ihnen Freude macht.
Ein Leben ohne Gastgewerbe wäre für mich...
... kein Leben. Das Wirtshaus ist für mich der gesellschaftliche Brennpunkt schlechthin. Es geht um Austausch, um Miteinander, um Geschichten. Und genau das brauchen wir heute mehr denn je.


