Nikolaus-Bock, Schneeweiße und andere Wintermärchen für Bier-Liebhaber
In der kühlen Jahreszeit kommen zu deftigen Bratengerichten die bayerischen Winter- und Weihnachtsbiere auf den Tisch. Die saisonalen Spezialitäten tragen klangvolle Namen: Wintermärchen und Schneeweiße, Nikolaus Bock, Winterkeiler oder Fränkische Weihnacht. Die geschmackliche Bandbreite reicht von ober- und untergärigen Bieren über helle und dunkle bis hin zu feinwürzig-süffigen und vollmundigen Sorten. Dabei landet nicht jeder Flascheninhalt im Glas, Gourmets schätzen das Bier auch als edle Kochzutat – sogar im Dessert, etwa als Bockbier-Parfait mit Apfel-Ingwer-Sauce. Fast als eigene Nachspeise geht der Eisbock durch: Das malzig-süße, süffige Bier ist der Anekdote nach aus Zufall entstanden. Ein Brauergeselle soll nach einem harten Wintertag keine Lust mehr gehabt haben, die schweren Bockbierfässer vom Hof in den Keller zu rollen. Über Nacht erstarrte das Bier und die Fässer platzten – nur in der Mitte war das Konzentrat des Bieres wegen des hohen Alkoholgehalts nicht gefroren. Der Geselle musste das Eis zur Strafe aufhacken und den braunen Rest austrinken, der sich als äußerst lecker erwies. Der Eisbock war geboren, bis heute wird dem Starkbier bei der Herstellung durch Einfrieren Wasser entzogen.
Süße Verführung: Kletzenbrot und Nürnberger Lebkuchen
Kletzenbrot und Lebkuchen haben nicht nur die lange Tradition gemeinsam. Sie zählen beide zu den beliebtesten und altertümlichsten Weihnachtsgebäcken in Bayern. Sowohl im Früchtebrot als auch in den „Lebzelten“ stecken außerdem Honig, Nüsse und feine Gewürze. Die Dörrbirnen, die in Bayern und Österreich Kletzen genannt werden, bilden die Grundlage für den Teig des gleichnamigen Brots. Seit dem Import von Südfrüchten verfeinern auch Datteln, Feigen, Aprikosen und Rosinen das zu kleinen, länglichen Laiben geformte Brot, das häufig weiße Mandeln ziert. Mehr Süßspeise als Brot ist der feinnussige, süß-würzige Lebkuchen, der beim Besuch des romantischen Nürnberger Christkindlesmarkts nicht fehlen darf.
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