„Kochen ist meine größte Leidenschaft“
„Durch Corona haben wir eine neue Kreativität entdeckt“
1. September 2020
Gefragtes Gütesiegel für Ausbildung in Hotellerie und Gastronomie
1. September 2020Nachwuchssorgen in der bayerischen Spitzenküche? Frauenquoten in weltweit konkurrenzfähigen gastronomischen Sphären? Bei solchen Überlegungen kann Sandra Hofer nur schmunzeln. Die heute 24-Jährige absolvierte bereits vor einem Jahr ihren Küchenmeister, als jüngste Teilnehmerin des gesamten Jahrgangs. Zudem konnte die heutige Küchenchefin der "Alten Posthalterei" in Zusmarshausen bereits einige nationale und internationale Titel erkochen.
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ach ihrer Ausbildung im oberbayerischen Gasthaus Stiller Lindum und dem Camers Schlossrestaurant auf Schloss Hohenkammer, wo sie als Comis de Cuisine und Demichef de Partie ihre berufliche Karriere begann, wechselte Sandra Hofer im Jahr 2017 in den Werneckhof by Geisel.
Dort sammelte sie als Demichef de Partie an der Seite von Tohru Nakamura erste Erfahrungen in der Zwei-Sterne-Gastronomie. Im Anschluss daran schnupperte sie internationale Luft in Neuseeland als Pâtisserie-Chefin in der Huka Lodge. Zurück in Deutschland absolvierte die aufstrebende Jungköchin im Alter von 23 Jahren ihren Küchenmeister und machte einen Ausbilderschein. Seit Februar dieses Jahres ist die gebürtige Landshuterin Küchenchefin in der „Alten Posthalterei“ in Zusmarshausen.
PREISGEKRÖNTE JUGENDLAUFBAHN
Die Titel, die Sandra Hofer in ihrer noch jungen Karriere sammeln konnte, sind beachtlich. Nach einem dritten Platz bei der Bayerischen Jugendmeisterschaft und dem zweiten Platz des Chefs Culinar Jugendcup 2016 errang sie im selben Jahr den ersten Platz bei den Deutschen Jugendmeisterschaften. Als Mitglied der Jugendnationalmannschaft konnte sie einen dritten Platz bei den Hong Kong International Culinary Classics sowie eine Silbermedaille bei der Olympiade der Köche in Stuttgart erringen. Und ihre Teilnahme in den Einzelwettbewerben war keineswegs weniger erfolgreich: Im Jahr 2017 erkochte sie sich den Europameistertitel, um ein Jahr später fünfte bei den Jugend-Weltmeisterschaften zu werden.
FACHLICHES KÖNNEN TRIFFT SPASS AM KOCHEN
Auf die Frage, was sie in der Küche motiviert, antwortet die junge Küchenchefin: „Die Leidenschaft, zu kochen und in der Küche zu stehen, glückliche Gäste und ein geiles Team im Hintergrund“ und lacht. Sie hat Spaß an dem was sie tut – das treibt sie zu immer größeren Leistungen an. Gleichzeitig ist es ihr wichtig, den Spaß an der Sache zu behalten. So rät sie Jungköchen, die auf der Suche nach einer fundierten Ausbildung sind: „Lasst Euch nur nicht unterkriegen, sucht Euch einen Betrieb, in dem auf Convenience-Produkte verzichtet und Wert auf Regionalität und Handarbeit gelegt wird. Sammelt möglichst viele Erfahrungen und lernt aus Euren Fehlern.“ Passender kann man das Rüstzeug für eine derart steile Karriere, wie die ihre, wohl nicht zusammenfassen.
Wenn neben dem nahezu tagesfüllenden Programm als Küchenchefin doch einmal Zeit zum Entspannen ist, genießt die 24-Jährige gesellige Stunden mit ihren Freunden und ihrer Familie, macht ausgiebige Motorradtouren und relaxt in der Badewanne oder in der Sauna. Die talentierte Köchin ist ein hervorragendes Beispiel, wie nicht Verbissenheit zum Erfolg führt, sondern der Spaß an der Sache – gepaart mit viel Fleiß und Durchhaltevermögen.
